Löwenzahn wächst in vielen Gärten, an Wegrändern und auf Feldern. Ja, er keimt an den unmöglichsten Stellen, zwängt sich zwischen Steinen hindurch, lässt seine Blätter sprießen. Aus den gelben Blüten sich die bekannten „Schirmchen“, mit denen der Löwenzahn sich verbreitet. Für viele gilt er noch immer als Unkraut. Doch in der Pflanzenheilkunde hat man sein Potential schon lange entdeckt. Das vermeintliche Unkraut ist in Wirklichkeit ein Heilkraut. Und es ist auch ein Superfood…
Löwenzahn steckt voller Vitalstoffe und Vitamine. Auch stecken große Mengen an Spurenelementen und Mineralstoffen in ihm. Flavonoide (Sekundäre Pflanzenstoffe) hat er ebenfalls zu bieten. Und wer einmal in ein Löwenzahnblatt gebissen hat, weiß genau, dass der Löwenzahn keinesfalls mit Bitterstoffen geizt… Doch gerade das macht ihn so gesund für Leber und Galle. Und was gut für die Leber ist, ist auch gut für die Behandlung von Hashimoto.
Gut für die Leber
Löwenzahn gilt als Heilpflanze erster Wahl, wenn man Leber und Galle stärken möchte. Schließlich führen gerade seine Bitterstoffe dazu, dass die Galle flüssiger und somit auch wirksamer wird. Dies beschleunigt den Fettstoffwechsel, entlastet die Leber. Zugleich ist die Gallenflüssigkeit auch für den Abtransport von Giftstoffen zuständig. Fließt sie schneller, wird auch die Entgiftungsleistung gesteigert. Die Folge ist eine weitere Entlastung und Stärkung der Leber. Und eine starke Leber ist, wie wir wissen, wichtig bei der Behandlung von Hashimoto.
Ebenso ist es wichtig, Giftstoffe von der der ohnehin geschwächten Schilddrüse fernzuhalten, die sehr empfindlich auf Umweltgifte reagiert.
Gut für die Bauchspeicheldrüse
Auch wirkt sich Löwenzahn positiv auf die Bauchspeicheldrüse aus. Denn er wirkt regulierend auf den Insulinspiegel. Wer unter Blutzuckerschwankungen oder bereits unter Diabetes leidet, der sollte die ausgleichende Wirkung von Löwenzahn einfach mal ausprobieren.
Wie wir wissen, hängt das Wohl der Schilddrüse eng mit dem Blutzuckerspiegel zusammen. Gerade, wenn die Schilddrüse durch Hashimoto bereits geschwächt ist, wirken sich zu hohe oder zu niedrige Blutzuckerwerte zerstörend aus.
Wenn wir unseren Blutzuckerspiegel, und damit auch den Insulinspiegel, mit Hilfe von Löwenzahn sanft harmonisieren, können wir eine Insulinresistenz der Zellen verhindern. Und diese steht, wie wir im Ebook bereits erfahren haben, in engem Zusammenhang mit der Entstehung von Diabetes und von Hashimoto. Wir vermeiden zugleich Nebennierenstress, der zur Freisetzung von Cortisol und somit zu einer Schädigung der bereits geschwächten Schilddrüse führt.
Löwenzahn wirkt Entzündungshemmend
Außerdem hemmt der Löwenzahn Entzündungsprozesse im Körper. – Seien sie akut oder chronisch. Das hängt natürlich mit dem Nährstoffmix zusammen, der in dem Superfood steckt: Vitamin C und Vitamin E, kombiniert mit Magnesium und Antioxidantien, ergeben diesen besonderen Cocktail, der Entzündungen aktiv bekämpft.
Löwenzahn ist daher weit mehr als ein Unkraut: Er ist ein wahres Superfood, dessen Vorteile wir nutzen sollten.
Dabei können wir ihn in vielfältiger Weise in unseren Speiseplan einbauen: Als Bestandteil in Grünen Smoothies, in einen grünen Salat gemischt, auf der Pizza, im Nudelgericht oder in der Lasagne. Und auch zwischendurch besticht er roh durch seinen bitteren, herben Geschmack.
Bitter macht gesund
Doch was hat es eigentlich mit diesen Bitterstoffen auf sich? Warum genau sind sie so wichtig für die Gesundheit?
Sicherlich schmeckt den meisten Menschen ein Stück Schokolade besser als ein Stück Löwenzahn. Bitterstoffe sind meistens nicht sehr lecker. Und unser Geschmackssinn wird heutzutage immer mehr auf süße oder salzige Produkte getrimmt. Auch Umami (herzhaft fleischig) steht auf der Lieblingsliste des Geschmacks ganz oben.
Bitter leider nur selten!
Aus den Gemüse- und Obstsorten wurden und werden Bitterstoffe immer mehr heraus gezüchtet. Einfach, um den Geschmack zu „verbessern“ (besser: um ihn in die allgemeine Norm zu pressen) und den Nerv der Zeit zu treffen.
Der menschliche Körper jedoch braucht Bitterstoffe. Sie sind existenziell wichtig für eine funktionierende Verdauung. Zumal das, was uns die westliche Ernährungsweise bietet, unserer Verdauung auf Dauer schwer zusetzt.
Die Folge ist eine wachsende Zahl von Verdauungsbeschwerden, wie Sodbrennen, Völlegefühl, Verstopfung, Übelkeit. Die Folgen dieser dauerhaften Funktionsstörung wiederum sind schwerwiegend.
Denn eine gestörte Verdauung bringt auch zwangsläufig eine gestörte Nährstoffaufnahme mit sich. Ist die Verdauung gestört, bedeutet dies auch negative Auswirkungen auf die Darmflora und die Darmschleimhaut. Dies wiederum wirkt sich negativ auf das Immunsystem aus, begünstigt Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto.
Dabei können wir gerade mit Hilfe von Bitterstoffen unserer Verdauung helfen. Durch sie wird die Produktion von Verdauungssäften angeregt, wodurch die aufgenommene Nahrung schneller und umfänglicher verwertet und dem Stoffwechsel zugeführt werden kann. Der Verdauungsprozess beschleunigt sich, was eine Entlastung des Körpers und speziell des Darms mit seiner Flora nach sich zieht. Nicht zu verwertende oder gar toxische Bestandteile bleiben nicht lange an einer Stelle, sondern werden zügig weiter transportiert.
Zudem unterstützen Bitterstoffe, wie wir bereits oben erfahren haben, die Funktion der Leber, wodurch ihre Entgiftungsleistung und die Leistung beim Fettstoffwechsel steigen.
Nicht nur Leber und Verdauungsorgane werden somit gestärkt. Mit ihnen gewinnt der gesamte Organismus an Energie.
Bauen wir deshalb mehr Bitterstoffe in unseren täglichen Speiseplan mit ein. Anfangs wird uns das Bittere vielleicht widerstreben, da unsere Geschmacksknospen nicht mehr an solche Aromen gewöhnt sind. Doch nach einigen Tagen Eingewöhnungszeit werden wir die Bitterstoffe wieder schätzen lernen. – Sowohl geschmacklich, als auch in ihrer positiven Wirkung auf unser Wohlbefinden.